Pressemitteilung der Falken Braunschweig
Mittwoch Vormittag wurde einer unserer Genoss*innen in der Innenstadt von bekannten und
organisierten Nazis körperlich angegriffen. Mitten auf der Straße in der Nähe des Altstadtmarktes
wurde er während der Fahrt zuerst von seinem Fahrrad gestoßen. Als er am Boden lag wurde von
dem Angreifer noch zugeschlagen und nachgetreten. Glücklicherweise blieben nur leichte
Verletzungen zurück. Weitere Nazis hielten sich in der Nähe auf und beobachteten diesen
Zwischenfall. Als in diesem Fall sichtbare LGBTQI* - Person schien sie ein Feindbild darzustellen.
Dies passierte direkt im Anschluss an einen Prozess im Amtsgericht, bei dem drei der
stadtbekannten Nazis angeklagt waren.
Dies ist kein Einzelfall. Immer wieder greifen Braunschweiger Nazis Personen an, welche sie für
politische Gegner*innen halten oder als nicht in ihr Weltbild passende Menschen ansehen. Dies
betrifft auch wiederholt Mitglieder unseres Verbandes.
In diesem Fall war einer der anwesenden Nazis, der gleiche, der 2016 einen unserer Mitarbeiter am
Bohlweg angriff und verletzte.
Zusätzlich zu alldem kritisieren wir den Umgang der Polizei mit diesem Vorfall. Vor dem
Betroffenen wurde die Tat und die Verletzungen von einem Beamten herablassend heruntergespielt.
Die Nazis wurden nicht davon abgehalten das weitere Geschehen zu filmen. Als eine Passant*in die
Beamten darauf aufmerksam machte, wurde sie nicht ernst genommen und das Filmen nicht
unterbunden.
Auch diese Behandlung ist nichts neues für uns.
Wir lassen uns nicht von solchen Vorfällen einschüchtern und sind solidarisch mit allen Betroffenen
von rassistischer, LGBTQI* - feindlicher, sexistischer und rechter Gewalt. Betroffen war heute zwar
nur eine einzelne Person, gemeint sind aber wir alle.
Insgesamt nehmen wir eine Zunahme an Taten wahr. Gerade gestern sind weitere Taten im
Innenstadtbereich passiert. Am Gelände der Synagoge wurden Aufkleber der Partei „Die Rechte“
verklebt und auch Stolpersteine wurden beschmiert.