Statement zu den Protesten gegen die AfD in Braunschweig

Als Naturfreundejugend Braunschweig haben wir zur Kundgebung des Stadtschülerrates aufgerufen, um gegen die AfD und ihre menschenverachtende Politik zu demonstrieren.
 
Sie will vor allem junge Menschen entrechten: Sei es mit der Forderung nach Strafmündigkeit ab 12 Jahren oder indem sie parlamentarische Instrumente wie Kleine Anfragen nutzt, um Informationen über antirassistisch arbeitende oder ihnen einfach unbequeme Jugendverbände zu sammeln und unsere jugendliche Selbstbestimmung anzugreifen.
 
Zumal durch die aufgedeckten Pläne des Recherchekollektivs „correctiv“ konkrete Pläne veröffentlicht wurden, die für eine Vielzahl unserer Mitglieder oder ihrer Freund*innen und Familienangehörigen bedeuten würden, dass diese aus Deutschland abgeschoben werden müssten.
 
Gemeinsam mit bis zu 20.000 Menschen haben wir am 20. Januar ein starkes und positives Zeichen gesetzt, dass hier viele Menschen gegen die AfD auf die Straße gehen. Ein breites Bündnis hatte dazu aufgerufen und über 12 Redebeiträge zeugten von der großen Bandbreite dieses Bündnisses. Besonders positiv war die große Anzahl von jungen Menschen, Kindern und ganzen Familien, die die Kundgebung besucht haben - das macht uns Mut und war ein starkes Signal für alle Besucher*innen.
 
Mit Unverständnis reagieren wir auf die mediale Nachbereitung dieser Kundgebung. Zwei junge Rapper*innen haben in ihrem Auftritt die Parole „Ganz Braunschweig hasst die AfD“ angestimmt. Den Fokus auf den Auftritt der jungen Künstlerinnen zu legen, erweckt den Eindruck, den Protest in „gut“ und „böse“ zu spalten. Dass gerade junge Menschen von den Plänen der AfD betroffen sind, weil sie nicht in das völkische Gesellschaftsbild der AfD passen, wird nicht in den Kontext gestellt. Zumal sich die Verwendung des Begriffs Hass im Rap und im allgemeinen Sprachgebrauch in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat.
 
Schließlich darf ein breites Bündnis, das sich für demokratische Grundwerte und die Teilhabe aller Menschen unabhängig von Herkunft, Glaube, Sexualität etc. einsetzt, nicht mit einem Slogan diffamiert werden. Schon gar nicht, wenn die konkrete Bedrohung von Millionen Menschen in diesem Land konkreter wird. Mit lieben Worten wurden und werden Faschist*innen nicht überzeugt, ihr Denken und Handeln zu ändern.
 
Wir begrüßen das zivilgesellschaftliche Engagement der beiden jungen Musikerinnen, die den Mut hatten, sich auf eine so große Bühne zu stellen und gleichzeitig klare Worte zu finden.
 
Alle zusammen gegen den Faschismus!

Hinweis schließen

Cookies helfen der Naturfreundejugend Deutschlands, die Webseite für Dich besser zu gestalten. Wenn Du diese Webseite weiterhin besuchst, stimmst Du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Infos findest Du in der Datenschutzerklärung.